Barbara Stoltz


Die Kunst des Schneidens und

die gedruckte Zeichnung


Theorie der Druckgraphik in der Kunstliteratur

des 16. und 17. Jahrhunderts


Hardcover, Fadenheftung, 25 x 18 cm,

512 Seiten, 90 Abbildungen, ISBN 978-3-942919-08-1


68,00 Euro [D]

Lieferbar


Das E-Book zu dieser Publikation ist auf

arthistoricum.net erschienen (Open Access):

https://doi.org/10.11588/arthistoricum.489


Seit den frühen kunstliterarischen Aufarbeitungen der druckgraphischen Kunst steht die grundsätzliche Frage im Raum, was die Druckgraphik letztendlich sei. Dies ist für das Schrifttum der vor-akademischen beziehungsweise der früh-akademischen Zeitperiode alles andere als ein einfacher Problemgegenstand, angesichts einer Kunstgattung, die aus drei tragenden Elementen besteht: der Druckplatte, dem Druckverfahren und dem Druckbild. Die Traktate des 16. und 17. Jahrhunderts bieten daher eine Vielfalt an divergierenden Aussagen und Auslegungen der druckgraphischen Kunst, die sich zum einen als oszillierender Blick zwischen der Kunst des Schnittes oder des Grabstichels auf der Druckplatte und ihrer Erscheinung auf dem Druckblatt summieren lässt, und sich zum anderen der Vorherrschaft der wettstreitenden Hauptgattungen Malerei und Skulptur fügen muss.


Das Buch präsentiert in einer Analyse der prominenten Kunstliteratur der Frühen Neuzeit, wie etwa Vasaris Vite (1550/68), Van Manders Schilder-Boeck (1604) oder André Félibiens Entretiens (1666–88), eine Auswahl dieser Besprechungen und Auseinandersetzungen mit der druckgraphischen Kunst und richtet den Blick insbesondere auf ihre grundlegenden Elemente Druckplatte, Druckverfahren und Druckbild. Die Fragen nach der Zugehörigkeit zu anderen Gattungen oder nach der Eigenständigkeit der Druckgraphik sind hierbei die zentralen Aspekte, die in der Besprechung der spezifischen druckgraphischen Bildsprachen bei Lucas van Leyden, Domenico Beccafumi und Rembrandt van Rijn vertieft werden.


Die Definitionen und Definitionsversuche sind jedoch nicht der alleinige Gegenstand der kunsttheoretischen Erfassung der Druckgraphik in der Frühen Neuzeit. Zu den Ergebnissen der Untersuchungen, die in diesem Buch vorgestellt werden, zählt vor allen Dingen die Einsicht, dass die Theorie der Druckgraphik eng mit den grundlegenden Fragen der bildenden Kunst verstrickt ist, insbesondere mit den Konzepten der inventio und imitatio, die wiederum einen Einblick in den vorherrschenden Umgang der Kunstliteratur mit der Funktion der Reproduktion und in den tatsächlichen Umgang mit autoreigenen und reproduzierenden Druckbildern gewähren. Das Buch bietet damit einen umfassenden Überblick über das faktische Verständnis der Druckgraphik im Schrifttum zur Kunst der Frühen Neuzeit.


Das Buch stellt Ergebnisse des DFG-Projekts Kunsttheorie der Graphik vor, das an der Philipps Universität Marburg und am Kunsthistorischen Institut in Florenz realisiert wurde.


Zur Autorin:

Barbara Stoltz studierte Kunstgeschichte und Italienische Philologie an der Philipps Universität Marburg und an der

Ca' Foscari in Venedig. Sie promovierte über die Kunsttheorie und Literaturkritik des 16. Jahrhunderts (Gesetz der Kunst – Ordo der Welt. Federico Zuccaros Dante-Zeichnungen, erschienen  2011). Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die Kunsttheorie der Vormoderne und der Gegenwart sowie die Druckgraphik und die Metallkunst.


Diese Publikation erscheint mit freundlicher Unterstützung der Fonte Stiftung und

der Deutschen Forschungsgemeinschaft



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